Die Ideen, vereinsmäßig den Fremdenverkehr zu fördern und zugleich die Kultur und das Brauchtum zu pflegen, traten auch bei einer Reihe anderer Gemeinden des Bayerischen Waldes zunehmend ins Bewusstsein. Diese gemeinsamen Zielsetzungen führten zur Gründung eines „Dachvereins“ im Jahr 1883, dem die Gründungsmitglieder aus Deggendorf, Passau, Zwiesel, Bodenmais, Eisenstein, Regen, Viechtach und Lohberg den Namen „Bayerischer Wald Verein“ gaben. Die Gründungsvereine formierten sich ab diesem Zeitpunkt als Sektionen, ebenso wie die neu hinzukommenden Waldvereinsgruppen.
Mit Beginn des 2. Weltkrieges wurden auch Waldvereinsmitglieder einberufen, der Krieg brachte die Arbeit der Sektion zum Erliegen!
Zurückblickend auf die Gründung des Ur-Vereins zur Pflege und zum Schutz des Waldes im Jahre 1882 feierte die Sektion Lohberg am 30. Juli/1. August 1982 ihr 100jähriges Gründungsfest mit Weihe einer neuen Fahne. Das Fest stand unter der Schirmherrschaft von Helmut Sperl, dem 1. Bürgermeisters; die Nachbarsektion Lam stand beim Fest Pate.
Mit einer Festschrift wurde auf das bewegte Auf und Ab in der Geschichte der Sektion geblickt.
Für die heutigen Waldvereinssektionen - und dies gilt auch für die Sektion Lohberg - stellt sich die Frage, ob ihre Ziele und satzungsgemäßen Aufgaben überhaupt noch in die heutige Zeit hineinpassen. Betrachtet man die Probleme, die sich für alle Vereine stellen, junge Mitglieder für die Aktivitäten zu gewinnen, so scheint die Antwort auf den ersten Blick eher negativ auszufallen. Andererseits zeigen Tendenzen, dass gerade vor dem Hintergrund der heutigen, schnelllebigen Zeiten mit rasch vergänglichen Werten die Möglichkeit des Innehaltens und der Rückbesinnung auf Traditionen für viele Menschen einen Ankerpunkt darzustellen.
Und hier bietet gerade auch die Sektion Lohberg mit ihren vielfältigen Veranstaltungen gute Ansatzpunkte. Hier ist zum ersten die Pflege der Tradition und des historischen Bewusstseins zu nennen. Die Sektion hat es sich zur Aufgabe gemacht, einem Vergessen und Verlorengehen der Vergangenheit und der für den Raum Lohberg prägenden Entwicklungen entgegen zu wirken.